Medienpädagogik: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 22. August 2013, 19:37 Uhr

Medienpädagogik umfasst einen Teilbereich der Erziehungswissenschaften und beschäftigt sich mit pädagogischen Aufgaben, Problemen und Fragen rund um das Thema Medien. Relevanz erhält diese wissenschaftliche Disziplin insbesondere durch den vorherrschenden Medienwandel, auch Mediatisierung genannt.

Medien haben im Laufe der letzten 20 Jahre eine starke Wandlung bezüglich ihrer Bedeutung für den Lebensalltag von Familie und Schule durchgemacht. Sie wurden in die Gesellschaft integriert und gehören schon ganz selbstverständlich dazu – auch zur Erziehung von Kindern und Jugendlichen. Elektronische Medien greifen auf familiäre Erziehung sowie schulische Bildung über und üben deshalb eine grundlegende Veränderung auf die Bildungssituation aus, die sich auf die neue brandweite an Möglichkeiten einstellen muss. Als Teildisziplin der Erziehungswissenschaft versteht Medienpädagogik die moderne Welt, in einer sich durch Medien ausdrückende und durch diese miteinander interagierende Gesellschaft – d.h. dass durch Medien das Welt-Mensch-Verhältnis repräsentiert wird. Deshalb geht Medienpädagogik davon aus, dass das pädagogische Handeln in Bezug auf diese durch Medien geprägte Welt verstanden werden muss und stärker zu berücksichtigen gilt. Der Begriff Medien umfasst alle Vermittlungsformen von Welt. Hierbei sind neben traditionellen Medien, wie Büchern und Bildern besonders die technischen Medien in den Vordergrund gerückt. Sie umfassen Fernsehen, Computerspiele und das Internet.

Medienpädagogik arbeitet wissenschaftlich begründete Konzepte aus und entwickelt einen Handlungsfaden, welcher der Orientierung für den praktischen Umgang mit Medien dient. Hierbei gilt es diese Konzepte zu überprüfen auf ihre Umsetzbarkeit und ihre Wirkung. Medienpädagogik beschäftigt sich mit der Frage, wie sehr Medien erzieherische Prozesse beeinflussen und konkret in diese eingreifen. Dabei soll der sinnvolle Einsatz von Medien für das pädagogische Handeln herausgearbeitet werden. Analyse, sowie Reflexion der im Alltag verwendeten Medien gehören dabei zur grundlegenden Aufgabe der Medienpädagogik, um über den Medienumgang aufzuklären. Zu Medienpädagogik als wissenschaftliche Disziplin gehört zum einen die Medienerziehung, die medienpädagogische Konzepte in der Praxis anwendet und auf Reflexion bezüglich des Medienkonsums, sowie auf eine angemessene Kritik hinsichtlich des Umgangs mit Medien hinarbeitet. Sie verfolgt das Ziel der Entwicklung einer umfassenden Medienkompetenz. Diese Kompetenz beinhaltet, dem Kind das kompetente, selbstbestimmte, sozialverantwortliche, kritische und solidarische Handeln in einer durch Medien geprägten Welt zu verschaffen. Zum anderen zählt zu Medienpädagogik die Teildisziplin Mediendidaktik. Diese umfasst die Theorie und Praxis des Einsatzes von Medien für Lehr- und Lernprozesse, d.h. in konkreten Unterrichts- oder Ausbildungssituationen. Die Mediendidaktik zielt auf erzieherische Überlegungen hin, die vor allem technische Medien effektiv während Prozessen des Lehrens und Lernens einzubinden versuchen. Durch die geschaffene Mehrdimensionalität, die die Visualisierung des Lernstoffs durch Medien bietet, wird eine größere Vermittlungsfläche angeboten, die den Lernstoff durch mehrere Kanäle besser vom Lernenden aufgenommen und verarbeitet werden kann. Kritik, Interpretationen und Diskussionen können so verstärkt werden. Zu bedenken gilt dabei, ob die Mediendidaktik, die mediale Relevanz nicht noch weiter verstärkt und ins Zentrum rückt. Die Position des Lehrenden sollte nicht allzu sehr in den Hintergrund geraten, welches durch die Beschäftigung mit Medien und dessen Umfang allerdings schnell passieren kann. Besonders Kinder sind durch den Medienumfang schnell abgelenkt und beschäftigen sich lieber mit anderen Dingen, die ihnen vor allem das Internet bietet. Daher nimmt die Aufklärung über einen verantwortungsbewussten Umgang mit Medien eine so zentrale Rolle ein. Außerdem stellt sich die Frage, ob es allen Schulen und Bildungsinstitutionen gelingt durch genug Finanzen, eine Grundausrüstung, wie PCs und Laptops für Lehr-und Lerneinheiten zur Verfügung zu stellen. Die Medienpädagogik enthält eine weitere wichtige Komponente – die informationstechnische Bildung. Diese unterstützt den Aufbau der bereits angesprochenen Medienkompetenz und dem Medienwissen. Der Aufbau dieser Qualifikationen, dient der aktiven Partizipation von Menschen in der Medien- und Wissensgesellschaft und gilt als Fundament für mediendidaktische und -erzieherische Bemühungen.


Weitere Informationen und Ergebnisse über das Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen werden im Folgenden anhand der KIM- und JIM-Studien vorgestellt.

KIM-Studie

JIM-Studie

Medienkompetenz stärken

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend spricht sich ebenfalls für einen gelernten Umgang mit Medien aus und stellt auf dem folgendem Link besondere Projekte vor, die sich mit einem kindgerechten Medienumgang beschäftigen. http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/kinder-und-jugend,did=131814.html


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Quellen:

Krotz, Friedrich (2001): Die Mediatisierung des kommunikativen Handelns. Der Wandel von Alltag und sozialen Beziehungen, Kultur und Gesellschaft durch die Medien. Opladen: Westdeutscher Verlag.

Glaser, M., Weigand, S. & Schwan, S. (2009). Mediendidaktik. In M. Henninger & H. Mandl (Hrsg.), Handbuch Medien- und Bildungsmanagement (S. 191). Weinheim und Basel: Beltz.)