Diese Oktober-Ausgabe von „Mittendrin zur Monatsmitte“ fällt mit dem Beginn einer weiteren Elternzeit von mir zusammen: Bis Ende November habe ich andere Dinge zu tun als Medienforschung… Doch weil bis Ende 2016 einige Projekte, an denen ich beteiligt bin, abgeschlossen sein müssen, hatte ich in den vergangenen Wochen einiges zu tun:
In einem zweitägigen internen Team-Workshop habe ich mit Kolleg/innen das Material unserer „Intermediär-Studie“ gesichtet und zusammengefasst – angesichts der Transkripte von 6 Gruppendiskussionen und 18 Einzelinterviews war es durchaus herausfordernd, zugleich aber auch sehr ergiebig, sich so einen konzentrierten Zeitraum für die gemeinsame Diskussion und Analyse zu geben. Wir werden einen ersten Entwurf der Befunde Mitte November an den Auftraggeber (die medienanstalten) liefern und Ende November bei einem Pressegespräch die Ergebnisse präsentieren; ich kann jetzt schon verraten, dass das sehr spannend wird!
Für das wissenschaftliche Gutachten zum Kommunikations- und Medienbericht habe ich erste Versionen von Teilkapiteln verfasst, u.a. zu Social-Media-Intermediären und zu Streamingplattformen. Auch hier ist Ende November der Entwurf für den Endbericht fällig, an dem eine Reihe meiner Kolleg/innen am Institut beteiligt sind.
Die erste Oktoberwoche war ich noch dazu komplett „außer Haus“, nämlich in Berlin. Zum einen stand die Tagung „The Rule of Algorithms“ an, die das HBI zusammen mit dem Fachbereich Informatik der Uni Hamburg organisiert hatte; einen Tag lang diskutierten wir erst in kleinerer wissenschaftlicher Runde, dann bei einer öffentlichen Veranstaltung über die Bedeutung algorithmischer Entscheidungsfindung und Ansatzpunkte für ihre gesellschaftliche Gestaltung. Zum anderen fand die Jahrestagung der Association of Internet Research unter dem Motto „Internet Rules!“ statt, bei der das HBI Ko-Organisator war. Ich hatte längst nicht so viel mit der Organisation zu tun wie Cornelius Puschmann, (der seit dem 1.10. übrigens auch als Senior Researcher unser Team am HBI verstärkt) und konnte mich auf die Vorträge und Keynotes konzentrieren, die ich fast durchgängig sehr anregend fand. Es gab ein beeindruckendes (angesichts der wissenschaftlichen Qualität aber auch völlig gerechtfertigtes) Medienecho auf die AOIR-Tagung, u.a. mit Berichten im Tagesspiegel , der Süddeutschen Zeitung und im Guardian. Und wie es sich für eine Internetforschung-Tagung gehört: Einen sehr aktiven hashtag #aoir2016 und mindestens zwei eigene Twitterbots.
Das waren also die größeren Baustellen – ich freue mich auf die kommenden Wochen, die sicherlich nicht weniger aufregend und ereignisreich werden, aber… anders! :-)
Und was werde ich in der Elternzeit lesen? Hoffentlich einige gute SF-Romane, u.a. habe ich mir „Children of Time“ vorgenommen.