Im Honecker-Bunker

Noch bevor Spiegel Online darüber berichtete, hatte ein Freund bereits von „Bunker 5001“ gehört und Karten für eine Führung organisiert. Den Samstag Nachmittag verbrachten wir deswegen einige Meter unter der märkischen Erde, um uns anzuschauen, wie Erich Honecker und der Nationale Verteidigungsrat (NVR) der DDR im Fall eines Atomangriffs hätten überleben wollen.

Ein sehr surreales Setting bot sich uns; der Bunker wurde in den 70ern gebaut und 1983 in Betrieb genommen, strömt also (neben einem leichten Hauch von Moder) den Geist des Kalten Kriegs aus – zwischen all den riesigen Räumen für Generatoren, Wasseraufbereitung, Brandlöschzentrale und Bunkersteuerung hängt das operative Zentrum ((Hängen ist buchstäblich gemeint; verschiedene Subkomplexe sind schwingend in den Bunker eingelagert, um die Erdstöße bei einem Bombenangriff auszugleichen.)), in dem der NVR seine Notsitzungen abgehalten hätte. Honecker wäre der einzige mit einem eigenen Zimmer gewesen, was aber angesichts der gräßlichen Tapete kein wirkliches Privileg darstellte…

Nach der Wende übernahm die Bundeswehr das Gelände, verließ und versiegelte es aber Anfang der 1990er. Seit einigen Jahren betreut der Verein Berliner Bunker-Netzwerk den Bunker, um eine Dokumentation des Geländes anzufertigen. Bis Ende Oktober kann man noch Führungen besuchen; danach wird er wieder versiegelt, weil sich ein laufender (Museums-)Betrieb nicht rechnet – solange es noch geht, lohnt sich der Besuch!

PS: Wem dieses eine Foto nicht reicht, der findet noch viele mehr bei Flickr.

Ein Kommentar

  1. hallo Jan … sehr interessant ich habe darüber eine doku gesehen…. aber live ist natürlich viel besser …. toll … nu ist das Ding wieder zu …

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