Mittendrin zur Monatsmitte (2023-01)

Was beschäftigt mich gerade in meiner Arbeit?

  • Den ersten Vortrag des Jahres habe ich am 13. Januar im Rahmen der 3. Jahrestagung des FGZ-Cluster 1 in Frankfurt gehalten. Als eine von drei „Abteilungen“ des FGZ versammelt der Cluster 1 vor allem Projekte, die sich mit theoretischen Ansätzen und begrifflichen Grundlagen der Zusammenhaltsforschung beschäftigen (was die eine oder andere empirische Analyse nicht ausschließt). Zusammen mit meiner Hamburger Kollegin Wiebke Loosen habe ich erste Überlegungen zum Thema „Digitale Medien und die Transformation der gesellschaftlichen Verständigungsordnung“ vorgestellt. Unser Kernargument: Verständigungsprozesse sind für den gesellschaftlichen Zusammenhalt unabdingbar, und um besser zu verstehen, wie und mit welchen Folgen sie ablaufen, müssen wir auf die gesellschaftliche Verständigungsordnung blicken – also die Diskurse, Institutionen, Netzwerke, Praktiken und Einstellungen, die den Verständigungsprozessen eine Ordnung im Sinne von überindividueller Stabilität und Sinn geben. Der gegenwärtige Medienwandel, der sich z.B. mit Konzepten wie „deep mediatization“ oder „Plattformisierung“ beschreiben lässt, verändert nicht nur die Verständigungsprozesse selbst, sondern auch die dahinter liegende Verständigungsordnung, wir wir zunächst exemplarisch an Bereichen der Etablierung geteilter Wissensbestände sowie Partizipation gezeigt haben.
  • Ich arbeite weiter an den Analysen zu Social-Media-Angeboten von öffentlich-rechtlichen Sendern bzw. Redaktionen im Rahmen des FGZ-Teilprojekts zur Integrationsaufgabe und -funktion von öffentlich-rechtlichen Medien. Über den Jahreswechsel ist eine Liste von etwa 7.000 „öffentlichen Sprechern“ (Medienangebote, Politiker/innen, Journalist/innen, Parteigliederungen, Bundes- und Landesbehörden) samt ihrer Twitter- und Instagram-Profile fertig geworden, die als Grundlage dienen wird, um den relativen Stellenwert von öffentlich-rechtlichen Akteuren (a) in den Informationsrepertoires von Nutzer/innen auf den beiden Plattformen sowie (b) in zusammenhaltsbezogenen Debatten zu ermitteln.
  • Als Teil meiner persönlichen Migration hin zu Mastodon habe ich Ende 2022 nach (fast auf den Tag genau) 15 Jahren aufgehört, Twitter aktiv zu nutzen und auch das Lesen dort stark reduziert. Mit Hilfe eines Tools von Darius Kazemi habe ich meine Tweets archivieren können – falls also jemand nochmal nachlesen möchte, was ich seit Ende 2007 über den HSV getwittert habe (ebendies unter „Search“ als Stichwort eingeben), wie meine ersten Tweets so aussahen (unter „Browse“ Sortierung nach „oldest first“ auswählen), oder auch was mein erfolgreichster Tweet (gemessen an Favorisierungen) war, der wird in meinem Twitterarchiv fündig.

Und was lese ich gerade nach dem Home Office? Im Herbst hatte ich es noch vor mir hergeschoben, aber über die Feiertage habe nun tatsächlich mit „Dune“ angefangen – und bin sehr angetan vom epischen „World Building“ dieses Science-Fiction-Klassikers!

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