TV-Duell in Hessen

Von den drei demnächst anstehenden Landtagswahlen ist die in Hessen derzeit wohl am Spannendsten: Andrea Ypsilanti hat in den vergangenen Wochen deutlich aufgeholt, wofür vermutlich zu einem Großteil die von Koch selbst angezettelte Debatte um Jugendkriminalität/ausländische Jugendliche verantwortlich ist. Der Schuß droht nach hinten loszugehen: Koch hat ein Thema in den Mittelpunkt des Wahlkampfs geholt, bei dem er mit seinen radikalen Ideen und Vorschlägen nicht nur eigene Parteimitglieder verschreckt, sondern auch Wähler zur SPD treibt.

Heute war nun die „TV-Duell“-Debatte zwischen Koch und Ypsilanti, die ich mir geschenkt habe, aber gerade im Netz ein wenig nachverfolgt habe. Christoph Bieber vom ZMI in Gießen berichtet sehr ausführlich seine Eindrücke, die schon eher den Charakter von „Field Notes“ haben. Er erwähnt u.a., dass die Phase nach den TV-Duellen mitunter noch Entscheidender sein kann, weil hier der „spin“ festgelegt werden kann. Dies ist auch sehr schön auf der Webseite der CDU bzw. im Weblog der Hessen-SPD zu sehen, wo naturgemäß beide Seiten den Sieg für sich verbuchen (müssen). Interessant aber auch die unterschiedlichen journalistischen Einschätzungen: SpON sieht keinen der beiden als klaren Sieger, doch „wie so oft spielte Koch nicht den Landesvater, sondern den Raubauz“. Focus Online spricht dagegen von einem Punktsieg für einen friedlichen Koch: „Besonders Koch, der normalerweise einen aggressiven Debattenstil pflegt, hielt sich im Ton auffällig zurück und gab sich staatsmännisch.“ Und auf ntv.de heißt es: „Es war aber Ypsilanti, die nach dem 90-minütigen Streifzug durch die Landespolitik den Eindruck größerer Angriffslust hinterließ.“ Da wurde anscheinend unterschiedlich erfolgreich gespint…

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