Als ich Ende 2007 am HBI anfing, wurde ich gleich in ein ziemlich großes Projekt eingebunden: Zusammen mit Kollegen formulierte ich ein wissenschaftliches Gutachten zur Medienentwicklung zwischen 1998 und 2007, das dem Kommunikations- und Medienbericht der Bundesregierung beigefügt wurde. Zum Hintergrund:
Der Deutsche Bundestag hatte die Bundesregierung aufgefordert, einen entsprechenden Bericht über die Lage der Medien zu erstellen, der an die Tradition der zuletzt 1998 veröffentlichten Medienberichte der Bundesregierung anknüpft. Die Bundesregierung hat den Willen bekundet, mit diesem Bericht eine Datenbasis über die Entwicklung des Medien- und Kommunikationssystems zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus sollte der Bericht die Grundlage dafür bieten, Probleme der Entwicklung im Bereich Kommunikation und Medien frühzeitig zu identifizieren und die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten darzustellen. Die Zusammenstellung und Aufarbeitung des Materials sollte nach dem Willen der Bundesregierung durch eine unabhängige wissenschaftliche Institution erfolgen.
Ziel des wissenschaftlichen Gutachtens des Hans-Bredow-Instituts war es, eine gut strukturierte, möglichst umfassende und neutrale Informationsquelle zur Verfügung zu stellen, auf deren Grundlage politische Handlungsbedarfe, -optionen und Rahmenbedingungen erkennbar werden. Es stellt die Anlage zu dem eigentlichen Bericht dar, der von der Bundesregierung erstellt wird und in dem ggf. bereits politische Konsequenzen aus dem Gutachten gezogen werden.
Beide Teile, also politischer und wissenschaftlicher Bericht, sind zwischenzeitlich von Staatsminister Neumann (dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien) dem Kabinett vorgelegt und veröffentlicht worden (Pressemitteilung siehe hier), die Links zu den .pdf-Files:
- Medien- und Kommunikationsbericht (pdf-Datei, 1,4 MB)
- Medien- und Kommunikationsbericht, Teil 2 (wissenschaftliches Gutachten des Hans-Bredow-Instituts) (pdf-Datei, 3,8 MB)
Jede Menge Lesestoff also – Christiane Schulzki-Haddouti hat den Bericht schon mal in Hinblick auf das Urheberrecht gelesen.
Respekt – ich habe auch noch mehr gelesen ;) Da steckt sehr, sehr viel drin. An manchen Stellen war ich sogar etwas überrascht, wie deutlich und kritisch der Bericht ist (und damit deutliche Lücken zur real existierenden Medienpolitik aufweist).
Ich muss gestehen, dass ich mir den politischen Teil noch gar nicht richtig vorgenommen habe, aber das kann ich hoffentlich demnächst nachholen.
Also das hört sich nach einem wirklich interessanten Bericht an, an dem ihr da gearbeitet habt. Schön, gleich von Anfang an, eine solche Aufgabe mit wahrnehmen zu können. Respekt dafür und Hut ab!