Sonntags – Hinter den Kulissen

[Update: Inzwischen sind der Beitrag und das Studiogespräch in der ZDF Mediathek abrufbar.]

Heute vormittag war ich in Mainz, um in der Aufzeichnung der „Sonntags“-Sendung als Studiogast zum Thema „Privatsphäre im Internet“ Rede und Antwort zu stehen. Alles lief gut, und ich bin inzwischen schon wieder zuhause, um als kleinen Vorgucker auf die morgige Sendung ein paar Impressionen von hinter den Kulissen zu bloggen.

Der Vorlauf für diese Sendung begann schon vor einigen Wochen, als mich die zuständige Redakteurin Rita Döbbe kontaktierte. Wir telefonierten in den folgenden Tagen zweimal und trafen uns auch auf der re:publica, um uns über den Themenkomplex „Internet, Web 2.0, Datenschutz und Privatsphäre“ zu unterhalten – sehr angeregte und interessante Gespräche, vor allem weil ich das Gefühl hatte, dass Frau Döbbe nicht mit einer vorgefassten Meinung an dieses Thema heranging, sondern wirklich interessiert an den aktuellen Entwicklungen war. Bald wurde klar, dass das Herausfordernde sein würde , die gegenwärtigen Entwicklungen für das Publikum von „Sonntags“ aufzubereiten – aufgrund von Sender und Sendezeit (nämlich Sonntags um neun Uhr vormittags) dürfte es sich um Personen handeln, die nicht unbedingt durch die Bank mit den neuesten Trends im Internet vertraut sind. Um zumindest einen kleinen Eindruck zu bekommen, wie das Magazin so aufgebaut ist, stellte ich mir extra vergangenes Wocheende den Wecker auf etwas früher als gewöhnlich – und war sehr angetan, denn die Sendung beschäftigt sich mit interessanten Themen, die in kurzen Beiträgen und einem Studiogespräch aufbereitet werden.

Um acht Uhr heute früh ging es dann für mich nach Mainz, wo die Aufzeichnung stattfand. Aufgrund der Flugtermine war ich etwas vor der Zeit auf dem Gelände und konnte mir die Zeit im „Studiogästewarteraum“ vertreiben ((Zum Glück hatte ich mir noch kurzweilige Lektüre besorgt: „Was wir uns überlegt haben zu verschiedenen Themen!“ vom Supatopcheckerbunny und dem Hilfscheckerbunny, sehr empfehlenswert!)), bevor es
ins Studio ging. Die Sendung wird „unter Live-Bedingungen“ aufgezeichnet, das heißt Moderation, Beiträge und Gespräch folgen in einem Rutsch hintereinander, so wie sie auch in der fertigen Fassung gesendet werden – trotzdem besteht Gelegenheit, um notfalls Anmoderationen o.ä. zu wiederholen.

Nach einem einleitenden Stück über die Roboter-Robbe „Paro“, die in Altenheimen mit Demenzkranken eingesetzt wird (auf dem Foto vom Studio auch zu sehen…), kam der Block zur Privatsphäre im Netz. Zunächst zeigte ein Filmbeitrag am Beispiel von zwei Social-Web-Nutzern, wie und wo Menschen persönliche Erlebnisse, Fotos, Eindrücke o.ä. im Netz veröffentlichen und mit anderen teilen. Im Anschluß unterhielt ich mich mit Moderatorin Alexandra Vacano über die Beweggründe der Nutzer, über die Grenzen zwischen Privatsphäre und Öffentlichkeit, und über die Notwendigkeit neuer Medienkompetenzen. Näheres dann morgen früh im Fernsehen…

Nach einer knappen Stunde war alles im Kasten und ich hatte Gelegenheit, mir in der Regie die komplette Aufzeichnung der Sendung nochmal anzusehen. Merkwürdig, sich selbst in so einer „Fernsehsituation“ auf dem Bildschirm zu erleben, ich wirke am Anfang glaube ich auch ein klein wenig verkrampft, entspanne ich mich dann aber. Und letztlich ist das eh wie bei mündlichen Prüfungen oder ähnlichen Situationen: Die Zeit geht viel schneller rum, als man meint. Dadurch blieben auch eine ganze Reihe von spannenden Fragen außen vor, aber dafür habe ich ja mein Blog.. :-)

Fazit: Eine interessante Erfahrung und eine schöne Gelegenheit, mal für ein Publikum über „das neue Netz“ zu sprechen, das sich vermutlich nicht tagtäglich in ebendiesem bewegt. Sollte nach der Sendung jemand auf mein Blog und diesen Eintrag hier gestoßen sein (von der Sendungs-Homepage ist es verlinkt): Herzlich Willkommen, und schauen Sie sich ruhig mal um!

3 Kommentare

  1. @“…und trafen uns auch auf der re:publica…“ War das etwa beim Inder? ;-)


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