Ich habe große Sympathien für alle Initiativen, die mit Boykott-Aufrufen auf die unerträgliche Vergabe der WM an Katar reagieren. Ich werde dieses Jahr kein #scientipps – Tippspiel zur WM anbieten – wohl wissend, dass das allenfalls meinen Unmut symbolisiert, aber keinen wirklichen Unterschied macht. Was ich mir jedoch nicht verkneifen konnte: den „Primzahlsensationsalgorithmus“ (s.u.) anzuwerfen und die Spiele der WM vorab schon mal durchzutippen. Und was soll ich sagen? Die WM lässt sich getrost ignorieren, auch wenn es eine Reihe von interessanten Überraschungen gibt.. Hier ist ein .pdf des Spielplans mit den Ergebnissen zu finden; die Zahlen in Klammern nach den Ländernamen sind die FIFA-Weltranglistenplätze, und bei ** gibt es in dem Spiel eine Primzahlsensation.
Fangen wir mit der deutschen Gruppe an, um es hinter uns zu bringen: Die Elf von Hansi Flick verliert gleich das erste Spiel gegen Japan primzahlsensationell mit 2-4 und dann auch ranglistenerwartungsgemäß mit 3-2 gegen Spanien. Weil Japan am 2. Spieltag gegen Costa Rica primzahlsensationell verliert, wäre am letzten Spieltag noch die Möglichkeit, Gruppenzweiter zu werden. Es gelingt auch der Sieg gegen Costa Rica – aber Japan gewinnt erneut primzahlsensationell gegen Spanien und wird tatsächlich Gruppenerster vor den Iberern; Deutschland scheidet in der Vorrunde aus! 1Ob Werner, Hummels und Reus die Blamage verhindert hätten, wird sicherlich DAS Medienthema über die Feiertage…. :-)this will be a footnote
In den übrigen Gruppen gibt es zum Teil die erwartbaren Ergebnisse – Holland in Gruppe A, Argentinien in Gruppe C, Brasilien in Gruppe G und Portugal in Gruppe H setzen sich alle als Gruppenerste durch. Aber anderswo schlagen die Primzahlsensationen zu: In Gruppe B gewinnen die USA gegen England und werden Gruppenerster. In Gruppe F verliert Kroatien die Spiele gegen die schwächeren Gegner Marokko und Kanada, gewinnt aber gegen Belgien, und wird trotzdem Gruppenletzter; Marokko gewinnt primzahlsensationell gegen Belgien und kommt als Gruppensieger weiter. Und in Gruppe D gewinnt Australien gegen Frankreich und Dänemark primzahlsensationell – selbst die Niederlage gegen Tunesien lässt sich verschmerzen, weil es dennoch für den ersten Platz in der Gruppe reicht.
Im Achtelfinale geht der Siegeszug von Japan weiter, und wie! Ein fulminantes primzahlsensationelles 5-2 gegen Brasilien beendet die Titelträume der Zauberkünstler vom Zuckerhut!2Ja, ich gebe zu: Ich habe den Online-Kurs „Schreiben wie ein Kicker-Redakteur absolviert…. Auch Australien (4-1 gegen die USA), Polen (2-1 gegen Senegal) und Holland (4-3 gegen Argentinien) kommen unerwartet weiter. Und dann ist da noch das Match England gegen Frankreich, Rang 5 vs. 4 der Weltrangliste, was die Briten primzahlsensationell mit 5-4 im Elfmeterschießen (!) für sich entscheiden könne. Die Siege von Belgien (gegen Südkorea), Portugal (gegen Marokko) und Spanien (gegen die Schweiz) sind demgegenüber erwartbar.
Im Viertelfinale setzt sich dann England knapp mit 4-3 nach Verlängerung gegen Holland durch, und Spanien gewinnt ebenfalls 4-3 nach Verlängerung gegen Portugal. Australien muss mit 1-3 gegen Polen die Segel streichen – aber Japan gelingt eine weitere Primzahlsensation beim 5-2 gegen Belgien!
Im Halbfinale machen es die Polen nach und gewinnen primzahlsensationell mit 3-1 gegen Spanien, während Japan gegen England mit 4-2 die Segel streicht – aber im Spiel um den 3. Platz gegen Spanien überraschend mit 4-2 die Oberhand behält. Das Finale schließlich zwischen England und Polen gewinnen die Briten standesgemäß mit 3-1 – vor den Augen von Prince King Charles und dem neuen Premierminister Wayne Rooney, der während der WM primzahlsensationell als Nachfolger von Rishi Sunak gewählt wurde.
— Der Primzahlsensationsalgorithmus —
Der zentrale Parameter des Primzahlsensationsalgorithmus ist der Rang einer Mannschaft auf der FIFA-Weltrangliste vom 6.10.2022. Um das Ergebnis einer Partie zu bestimmen, gelten folgende Regeln:
1) Bestimme die Mannschaft mit dem niedrigeren Rang. Sie schießt mindestens so viele Tore:
Rang >= 50: 0 Tore
Rang >= 25: 1 Tor
Rang >= 10: 2 Tore
Rang >= 2: 3 Tore
2) Bestimme die Differenz zwischen den Rangplätzen der beiden Mannschaften. Die bessere Mannschaft schießt
0 Tore mehr wenn Diff < 4
1 Tor mehr wenn 4 =< Diff <10
2 Tore mehr wenn 10 =< Diff <22
3 Tore mehr wenn 22 =< Diff < 40
4 Tore mehr wenn 40 <= Diff
Es kann nach dieser Regel also Unentschieden geben, wenn die Mannschaften weniger als vier Plätze voneinander entfernt sind. Daher brauchen wir Regel
3) In K.O.-Spielen (ab dem Achtelfinale) gilt: Die bessere Mannschaft schießt
1 Tor mehr in der Verlängerung wenn 1 < Diff < 4
1 Tor mehr im Elfmeterschießen wenn Diff = 1
Weil sich nach diesen Regeln aber immer die besserplatzierte Mannschaft durchsetzen würde, gibt es noch den *trommelwirbel* „Primzahlsensation“-Faktor:
4) Wenn [(Produkt der beiden Weltranglistenplätze) – 1] eine Primzahl ist, dann geht das Spiel genau andersherum aus als in den Schritten 1-3 errechnet. Bei einem Unentschieden bleibt es bei einem Unentschieden.
Ein Beispiel: England (Rang 5) spielt gegen Frankreich (Rang 4)
1) Rangniedrige Mannschaft (ENG) schießt 3 Tore (weil ihr Rangplatz zwischen 2 und 9 liegt)
2) Ranghöhere Mannschaft (FRA) hat weniger als 4 Ränge Vorsprung, ergo schießen sie 0 Tore mehr
Das Spiel geht 3-3 aus. Bei Spielen in der Gruppenphase bleibt es dabei, Primzahlsensation hin oder her.
Wenn es aber ein K.O.-Rundenspiel wäre, würde greifen:
3) Die Differenz von 1 Punkte macht ein Tor mehr im Elfmeterschießen für Frankreich.
4) Nun ist aber (5*4)-1 = 19, also eine Primzahl. Ergo erleben wir eine Primzahlsensation, und England gewinnt 4-3 n.E..
Huhu!
Das ist ein lustiger Tipp-Ansatz! Habe das mal in Typescript nachprogrammiert. Allerdings erhalte ich andere Paarungen im Achtelfinale. Bei mir sieht das so aus:
NED:ENG, ARG:FRA, AUS:POL, USA:SEN
JPN:BEL, BRA:KOR, MAR:ESP, POR:SUI
Ändert aber nix daran, dass England Weltmeister wird ;-)
Danke für die Anregung.
Gruß,
totti
Gerne – und schön, dass die Tipps konsistent sind. Bei den Achtelfinal-Paarungen könnte es daran liegen, dass die Berechnung der Tabellen aus der Gruppenphase unterschiedlich gemacht wurde; ich habe mich da auf eine Excel-Vorlage verlassen, die ich im Netz gefunden hatte :-)