Zusammenhaltsstudie mit ARD, ZDF und Deutschlandradio

Am 17. September haben ARD, ZDF und Deutschlandradio in Frankfurt die Ergebnisse einer gemeinsamen Studie vorgestellt, die sich mit der Rolle öffentlich-rechtlicher Medien in Deutschland beschäftigt. Ich hatte in den letzten Monaten in meinen monatlichen Updates immer mal wieder darauf verwiesen, dass ich an dieser Studie mitgearbeitet habe; jetzt kann ich auch etwas mehr dazu schreiben, was ich da genau gemacht habe.

Im Herbst 2024 wurde ich um wissenschaftliche Beratung eines Teams der drei o.g. öffentlich-rechtlichen Medienhäuser gebeten; ihr Ziel war, anknüpfend an eine Studie zu den Integrationsleistungen des ZDF (von 2018/2019) diesmal das gesamte öffentlich-rechtliche Mediensystem in den Blick zu nehmen. Ich habe ohne Zögern zugesagt, weil mich sowohl in meiner Arbeit am Leibniz-Institut für Medienforschung als auch als Leiter des Hamburger Standorts des Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt die Frage umtreibt, welche Rolle Medien aller Art, aber insbesondere auch öffentlich-rechtliche Medien, für Zusammenhalt und Verständigung in der Gesellschaft spielen.

Über Herbst und Winter 2024 konzipierten wir zunächst eine „Großgestalt“ der Studie: Uns interessierten zum einen die Erwartungen der Menschen an die öffentlich-rechtlichen Medien in Bezug auf gesellschaftlichen Zusammenhalt, zum anderen ihre Wahrnehmung von entsprechenden Leistungen, die ARD, ZDF und Deutschlandradio erbringen. Wir gingen davon aus, dass es in der Bevölkerung unterschiedliche Einschätzungen gibt und interessierten uns insbesondere für (a) soziodemographische Merkmale, (b) Unterschiede in der Mediennutzung, (c) Indikatoren des persönlichen Eingebundenseins sowie (d) Einstellungen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Dieses Konzept überführten wir in einen Fragebogen, der im Frühjahr 2025 von etwa 1.300 Personen ab 14 Jahren mit Wohnsitz in Deutschland beantwortet wurde (die Feldarbeit übernahm das Institut mindline media). In den folgenden Monaten beugten wir uns in zahlreichen meetings über die Auswertungen und Tabellenbände, diskutierten Gruppenunterschiede und mögliche Typologien, und experimentierten mit verschiedenen Varianten der grafischen Darstellung. So kamen wir zu einer ersten überblicksartigen Darstellung der Ergebnisse, die bei der Veranstaltung in Frankfurt vorgestellt werden konntn. Zudem sind die Ergebnisse auf einer eigenen Webseite dokumentiert, wo auch eine Zusammenfassung und ein Chartbericht abrufbar sind.

Die Präsentation der Ergebnisse hat einige Resonanz erzielt, u.a. durfte ich Interviews mit der Hessenschau oder Deutschlandradio Kultur führen. Zudem haben wir eine Episode des Bredowcast, des Podcasts aus dem Leibniz-Institut für Medienforschung zu der Studie produziert, und vermutlich werden noch weitere Anfragen dazu kommen. Vor allem aber wollen wir über die oben verlinkte Zusammenfassung hinaus zumindest noch eine weitere Publikation zu der Studie erarbeiten. Vermutlich werde ich die Studie noch in einigen weiteren „Mittendrin zur Monatsmitte„-Beiträgen ansprechen…

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